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Wehen fördern: 11 wichtige Tipps, wenn es losgehen soll

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Bei vielen schwangeren Frauen kommt irgendwann der Moment, an dem sie sich denken: „Jetzt könnte es aber so langsam losgehen!“ Das passiert entweder, weil sie den errechneten Geburtstermin (ET) schon überschritten haben oder weil sie es einfach satthaben, schwanger zu sein.

Wichtig zu wissen ist, dass es ein recht grosses Zeitfenster für eine „normale“ Geburt gibt. Alles zwischen der 37. SSW und 40 Wochen plus 10 Tage gilt als normal, sofern es keine anderen medizinischen Gründe gibt. Da aber viele Frauen – und auch ihr Umfeld – sehr auf den ET fixiert sind, werden sie oft ungeduldig, wenn dieser überschritten wird.

Es ist dabei gut zu wissen, dass man einiges tun kann, um die Wehen anzuregen. Aber was hilft wirklich? Können Wehen tatsächlich durch Sex ausgelöst werden? Und was ist vom sogenannten Wehencocktail zu halten?

Wann kannst du mit den ersten Wehen rechnen?

Die ersten Wehen können bereits ein paar Wochen vor dem ET auftreten. Ab der 37. SSW gilt es als normale Geburtszeit. Davor spricht man von sogenannten vorzeitigen Wehen.

Wichtig zu wissen: Nur etwa 4% aller Babys kommen genau am ET zur Welt.

Was tun, wenn der Termin überschritten ist?

Wenn der ET überfällig ist, werden viele Schwangere ungeduldig. Aber solange es dir und dem Baby gut geht, besteht es jedoch keinen Grund zur Sorge. Die Babys können durchaus noch ein paar Tage länger im Bauch der Mama bleiben. Ab dem errechneten Termin finden in der Regel häufigere Kontrollen am Geburtsort statt.

Wie kannst du die Geburt einleiten?

Es gibt verschiedene Optionen, die Wehen auf natürliche Weise anzuregen, egal ob aus Ungeduld oder um eine medikamentöse Einleitung zu umgehen. Wenn hier von der Geburtseinleitung oder dem Auslösen von Wehen die Rede ist, dann geht es immer um natürliche Methoden und nicht um die medikamentöse Einleitung.

Wichtig: Sprich dich immer vorher mit dem Arzt oder der Hebamme ab, bevor du wehenanregende Mittel anwendest.

So kannst du Wehen auslösen

Ein Spaziergang

Ein häufig empfohlener Tipp ist, spazieren zu gehen. Dabei geht es vor allem darum, sich in Bewegung zu bringen, und das ist oft eine der besten Empfehlungen. Ob du spazierst, gehst, Treppen steigst oder schwimmen gehst, ist im Grunde egal. Hauptsache, du bleibst aktiv. Viele Frauen verspüren auch das Bedürfnis, die Wohnung noch einmal gründlich zu putzen und alles für das neue Leben vorzubereiten.

Tipp: Das Kreisen des Beckens auf einem Gymnastikball kann ebenfalls helfen, das Köpfchen des Babys in das Becken zu bewegen.

Ein warmes Bad nehmen

Viele Schwangere gönnen sich ein Bad in warmem Wasser, besonders in den anstrengenden letzten Wochen der Schwangerschaft, da es sehr wohltuend sein kann. In den letzten Wochen kannst du das Bad mit Eukalyptus- und Ingwerwurzelöl ergänzen, um den Geburtsbeginn anzuregen.

Tipp: Auch wenn ein warmes Bad sehr angenehm ist, sollten Schwangere nicht länger als etwa 15-20 Minuten darin bleiben und darauf achten, dass das Wasser nicht zu heiss ist (maximal 38 Grad Celsius), um den Kreislauf nicht zu belasten.

Habt Geschlechtsverkehr

„Wie das Kind entsteht, so bringt man es auch auf den Weg.“ Sex regt einerseits die Produktion des Hormons Oxytocin an, das wehenfördernd wirkt. Zudem beinhalten die Spermien Prostaglandin, ein Hormon, welches erweichend und geburtsvorbereitend auf den Muttermund wirkt. Es ist also eine der einfachsten und effektivsten Methoden. Die Sorge dabei um das Baby ist unbegründet, da es in der Gebärmutter gut geschützt ist.

Wichtig: Sobald die Fruchtblase geplatzt ist, solltest du auf Sex verzichten.

Brustwarzenstimulation

Das Stimulieren der Brustwarzen kann ähnliche Effekte haben wie Sex, da hier das wehenfördernde Oxytocin freigesetzt wird. Du kannst deine Brüste sanft massieren oder deinen Partner bitten, dies zu tun. Achte darauf, dass die Stimulation sanft ist, da viele Frauen kurz vor der Geburt sehr empfindlich an den Brüsten sind.

Bauchmassage

Eine leichte Bauchmassage kann ebenfalls helfen, die Wehentätigkeit auszulösen. Dafür werden spezielle Öle wie Zimtöl, Nelkenöl, Eisenkrautöl oder Ingweröl verwendet. Lass dich in der Apotheke beraten oder eine Mischung herstellen und massiere deinen Bauch mit sanften, kreisenden Bewegungen oberhalb des Bauchnabels. Diese Massage kann mehrmals täglich durchgeführt werden.

Rezeptempfehlung:

  • 10 ml Mandelöl
  • 2 TL Zimtöl
  • 2 TL Nelkenöl
  • 2 TL Eisenkrautöl
  • 2 TL Ingweröl

Akupunktur

Die geburtsvorbereitende Akupunktur ist eine weitere wirksame Möglichkeit, um die Entbindung anzustossen. Akupunktur fördert nicht nur den Geburtsbeginn, sondern kann auch helfen, den Verlauf der Geburt zu verkürzen.

Tee trinken

Auch wenn es nicht wissenschaftlich bewiesen ist, soll Himbeerblättertee den Körper auf die Geburt vorbereiten. Du kannst ihn in der Apotheke kaufen und frisch aufgebrüht trinken, um das Gewebe auf die Geburt vorzubereiten. Ab der 37. SSW kannst du ihn bis zu drei Mal täglich trinken. Auch ein Tee aus Zimt, Ingwer, Eisenkraut und Nelken soll die Wehentätigkeit anregen. Zimt ist besonders dafür bekannt, Wehen auszulösen und kann auch über das Essen aufgenommen werden.

Lebensmittel essen, die Wehen fördern

Ja, es gibt tatsächlich Lebensmittel, die Wehen auslösen können. Scharfe und würzige Gerichte sind dafür bekannt. Viele Paare gehen kurz vor der Geburt noch einmal indisch essen oder würzen ihre Gerichte mit reichlich Chili oder Cayennepfeffer. Wenn du es magst, kannst du auch Zimt großzügig über Müsli, Desserts oder andere Gerichte streuen. All diese Gewürze können die Geburt anstossen. Auch Ananas wird nachgesagt, dass sie Wehen fördert, da sie ein Enzym enthält, das den Muttermund weicher macht und dadurch Wehen auslösen kann.

Fun Fact: In Amerika gibt es ein italienisches Restaurant, das ein wehenförderndes Gericht entwickelt hat. Seit Jahren gehen Frauen dorthin ins Scalini’s, um die Geburt ihres Kindes anzuregen. Sie bestellen das „Aubergine Parmesan“, ein Gericht, das angeblich mehr als 300 Babys dazu gebracht hat, innerhalb von 48 Stunden nach dem Essen auf die Welt zu kommen.

Nelkenöl-Tampon

Die Inhaltsstoffe von Nelkenöl können dabei helfen, den Muttermund reifen zu lassen. Nach Absprache mit deiner Hebamme oder deinem Arzt wird ein mit verdünntem Nelkenöl getränkter Tampon in die Vagina eingeführt. Dieser sorgt dafür, dass der Muttermund weich und dehnbar wird.

Alternative Methoden

Hebammen und Naturheilpraktiker können auch andere Methoden wie Homöopathie und Reflexzonenmassage einsetzen, um Wehen zu fördern. Zudem kennen Hebammen viele hilfreiche Tipps und Tricks, um das Baby zu motivieren, sich auf den Weg zu machen.

Und was ist mit Wehencocktails?

Wir raten dazu, sehr vorsichtig zu sein und diesen nur unter medizinischer Aufsicht anzuwenden. Der Cocktail besteht meist aus einer Mischung aus Rizinusöl und Aprikosen- oder Orangensaft. Durch seine abführende Wirkung regt er den Darm an und stimuliert dadurch auch die Gebärmuttermuskulatur.

Wichtig: Er sollte niemals eigenständig zubereitet und eingenommen werden, sondern immer unter der Aufsicht einer Hebamme oder eines Arztes verabreicht werden.

Wie hoch ist das Risiko  der Weheneinleitung?

Wenn all diese Methoden keinen Erfolg bringen, besteht natürlich immer die Möglichkeit, dass eine medikamentöse Einleitung notwendig wird. Fachpersonen versuchen jedoch, dies so lange wie möglich hinauszuzögern. Irgendwann kommt aber der Punkt, an dem das Risiko für dich und dein Baby zu hoch wird, und dann wird eine Einleitung vorgenommen. Sei dir bewusst, dass dies immer zu deiner und deines Babys Sicherheit geschieht.

Was du vermeiden solltest

Es ist wichtig, vor der regulären Geburtszeit, also vor der 37. Schwangerschaftswoche, keine geburtseinleitenden Methoden anzuwenden, auch wenn sie noch so natürlich sind, um eine Frühgeburt zu verhindern. Zudem solltest du immer Rücksprache mit deinem Arzt oder deiner Hebamme halten, bevor du wehenfördernde Methoden ausprobierst.

Fazit

Es gibt viele Möglichkeiten, um die Geburt auf natürliche Weise anzuregen. Diese Methoden funktionieren jedoch nur, wenn das Baby bereit ist, auf die Welt zu kommen. Andernfalls bleiben sie wirkungslos. Es ist wichtig, dass Frauen immer Rücksprache mit ihrer Hebamme oder ihrem Geburtshelfer halten, bevor sie natürliche Mittel einsetzen, um die Geburt einzuleiten.

FAQs

Was kann die Geburt anregen?

Es gibt verschiedene Dinge, die du tun kannst, um die Geburt zu fördern:

  • Scharfes und würziges Essen
  • Geschlechtsverkehr
  • Stimulation der Brustwarzen
  • Geburtsvorbereitende Akupunktur
  • ein in Nelkenöl-getränkter Tampon
  • Bewegung: Spazierengehen, Treppensteigen, Schwimmen
  • Bauchmassagen
  • Ein warmes Bad nehmen

Was kann vorzeitig Wehen auslösen?

Alle Hausmittel, die dazu dienen, die Geburt anzuregen, können auch vorzeitig Wehen auslösen. Wenn die Geburt noch nicht beginnen soll, solltest du daher besonders vorsichtig mit Lebensmitteln wie Zimt, scharfen Gewürzen oder auch mit der Stimulation der Brustwarzen sein.

Was löst die Geburt aus?

Geburtswehen werden durch ein Zusammenspiel verschiedener Hormone am Ende der Schwangerschaft ausgelöst. Die Hormone Östrogen, Progesteron, Cortisol und Oxytocin spielen dabei eine wichtige Rolle für den Beginn der Geburt.

Welche Hausmittel öffnen den Muttermund?

Es gibt viele Hausmittel, die die Wehentätigkeit und damit die Öffnung des Muttermunds fördern können. Dazu gehören:

  • Scharfe und würzige Gerichte
  • Stimulation der Brustwarzen
  • Sex
  • Hypnose und Entspannungstechniken
  • Ein in Nelkenöl getränkter Tampon
  • Tee aus spezieller Mischung
  • Spaziergänge und Beckenkreisen auf einem Gymnastikball
  • Warme Bäder
  • Bauchmassagen

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Nadine Ballmer

Beitrag von

Nadine Ballmer

Nadine Ballmer ist die Gründerin und CEO von HypnoBirthing Schweiz und hat die Geburtsvorbereitung in der Schweiz revolutioniert. Mit über 14 Jahren Erfahrung und einer beeindruckenden Ausbildung als Mentaltrainerin, Hypnoseinstruktorin NGH sowie diversen Weiterbildungen in EMDR, NLP, Schmerzmanagement, Sportmentaltraining und provokativer Therapie, widmet sie sich der Mission, Frauen eine Geburt ohne Angst und mit reduzierten Schmerzen zu ermöglichen. Seit 2009 hat Nadine Ballmer mit ihrem Team unzähligen Familien geholfen, sich auf eine positive Geburtserfahrung einzustimmen. Mit ihrem Unternehmen MentalMed Group GmbH unterstützt sie zudem Frauen und Paare mit unerfülltem Kinderwunsch sowie Athleten im Sport- und Leistungsbereich und bildet in ihren Seminaren MentaltrainerInnen aus. Sie ist Mutter von Zwillingen und einem Jungen, passionierte Halbmarathon-Läuferin und lebt in Zürich.