Die Geburt deines Kindes ist ein ganz besonderer Moment – sowohl für dich als auch für dein Baby. Sie sollte dir als wunderbares und vor allem positives Erlebnis in deinem Gedächtnis bleiben, denn es spielt eine große Rolle, wie unsere Kinder auf die Welt kommen. Dennoch haben viele Frauen grosse Angst vor der bevorstehenden Geburt.
Allerdings ist dies nicht nur für Erstgebärende ein spannendes Thema, sondern auch für Frauen, die bereits Kinder zur Welt gebracht haben. Wenn du wissen möchtest, ob eine Geburt auch schmerzfrei erlebt werden kannst, wie du ihr ohne Angst entgegensehen kannst oder wie sich die Wehenschmerzen anfühlen, dann ist dieser Artikel genau das Richtige für dich.
Wie fühlen sich die Schmerzen bei einer Geburt an?
Das Thema einer schmerzfreien Geburt ist sehr umfangreich. Um einen Einstieg in die Erklärung zu finden, empfiehlt es sich, dass du dir vorstellst, wie Geburtsschmerz überhaupt entsteht und währenddessen in deinem Körper passiert.
Gerade Erstgebärende ist die Geburt eine völlig neue Erfahrung. Aber auch, wenn du bereits eine Geburt erlebt hast, kann es sein, dass du nur noch vage Vorstellungen davon hast, wie alles ablief. Natürlich gibt es auch Frauen, die sich noch an jedes Detail erinnern können.
Egal, in welcher Situation du dich befindest, eine Geburt ist immer ein außergewöhnliches Ereignis für dich und deinen Körper, und oft wissen wir nicht genau, was uns erwartet. Im Grunde handelt es sich um Muskelkontraktionen deiner Gebärmutter. Diese Kontraktionen, also di Wehen, treten in Intervallen auf und führen zur Öffnung des Muttermunds auf etwa 10 cm. Während manche Frauen diese Wehen als extrem schmerzhaft empfinden, beschreiben andere sie als gut erträglich.
Falls du dich fragst, wie sich Wehen fördern oder die Geburt auf natürliche Weise einleiten lassen, kannst du dir diesen Blogartikel durchlesen.
Doch wie fühlt sich eigentlich der Schmerz bei einer Geburt an? Da jede Geburt einzigartig ist, gibt es keine allgemeingültige Beschreibung des Geburtsschmerzes. Einige Frauen verspüren ein Ziehen im Rücken, andere spüren die Schmerzen in den Beinen oder im Becken – und das alles in unterschiedlichster Intensität. Die Empfindung der Wehen verläuft in „Wellen“, aber jede Frau nimmt diese anders wahr, genauso wie die individuelle Schmerztoleranz unterschiedlich ist.
Wichtig zu wissen ist, dass der Schmerz während der Geburt nicht durchgehend anhält. Zwischen den Wehen gibt es meist Pausen, in denen du dich erholen und schmerzfrei sein kannst. Behalte also stets im Kopf, dass es ein Schmerz mit einem positiven Ziel ist, denn bald wirst du dein Baby auf der Welt begrüssen dürfen.
Der Ablauf und die Intensität der Geburt werden durch viele Faktoren beeinflusst. Dazu zählen dein körperlicher Zustand, deine Fitness während der Geburt und auch die Lage deines Kindes im Bauch. Diese körperlichen Bedingungen kannst du nur begrenzt beeinflussen. Aber was du steuern kannst, ist deine mentale Einstellung, wie du mit dem Schmerz umgehst und wie du ihn möglicherweise lindern kannst.
Ist eine Geburt ohne Schmerzen möglich?
Sich mental auf die Geburt vorzubereiten und dann zu erwarten, dass sie völlig schmerzfrei verläuft, wäre ein falsches Erwartungsmanagement – und dieses richtig anzugehen ist absolut wichtig! Physiologische Gegebenheiten können wir leider nicht beeinflussen. Die mentale Vorbereitung jedoch liegt in unserer Hand.
Hier ist das Ablegen von Ängsten und das Erreichen eines entspannten Zustands während der Geburt das Grundgerüst. Durch negative Bilder, die dir durch Erzählungen aus deinem Umfeld zugetragen wurden, ist es ganz normal, dass du Angst vor der Geburt empfindest – so geht es vielen werdenden Müttern. Wichtig ist jedoch, dass du es schaffst, diese negativen Bilder in deinem Unterbewusstsein loszuwerden, indem du dich mental richtig auf die Geburt vorbereitet. Du kannst es dir so vorstellen, dass Angst Spannung in deinem Körper erzeugt und Spannung ruft Schmerz hervor. Wenn du also Vertrauen in deinen Körper hast und es schaffst, entspannt in die Geburt deines Kindes zu gehen, wirst du auch weniger Schmerzen empfinden.
Wie kann man Wehenschmerzen lindern?
Einfach gesagt, löst Angst Spannungen aus, und diese führen wiederum zu Schmerzen. Das Ziel ist es, die durch Angst verursachten Spannungen zu vermeiden. Wie beriets erwähnt, entsteht die Angst durch negative Erzählungen oder Vorstellungen, die wir aus dem Umfeld oder den Medien mitbekommen.
Wenn du mit solchen Gedanken und Ängsten in die Geburt gehst, versetzt sich dein Körper in einen Alarmzustand. Das bedeutet, dass dein „Verteidigungsmodus“ aktiviert wird und Blut sowie Sauerstoff vermehrt in deine Arme und Beine strömen.
Dadurch bekommt deine Gebärmutter weniger Unterstützung, um die Wehen effizient zu nutzen, was zu einer stärkeren Verspannung und somit auch zu intensiveren Schmerzen führen kann.
Die Bedeutung der Endorphine während der Geburt
Begibst du dich in einen Zustand der tiefen Entspannung, ist es das Ziel, den Parasympathikus zu aktivieren und die Ausschüttung von Glückshormonen sowie Endorphinen zu fördern, die ein allgemeines Wohlbefinden im Körper erzeugen. Der wunderbare Effekt von Endorphinen: Sie haben eine schmerzlindernde Wirkung.
Der Begriff setzt sich aus „Endogen“ (also „von innen“) und „Morphin“ zusammen. Es handelt sich dabei um körpereigene Stoffe, die eine ähnliche Wirkung wie Morphin haben und Schmerzen lindern oder unterdrücken (analgetisch wirken). Mit Entspannungstechniken lässt sich die Ausschüttung dieser natürlichen Schmerzmittel anregen.
Auch positive Reize wie Lachen, angenehme Erlebnisse oder ein gutes Essen können die Freisetzung dieser Glückshormone begünstigen und dir dabei helfen, dich wohlzufühlen.
Ist eine natürliche Geburt ohne Schmerzen möglich?
Wir durften bisher viele Paare und schwangere Frauen begleiten, die uns berichteten, dass ihre Geburten kürzer verlaufen und diese schmerzreduzierter wahrgenommen haben. Allerdings gibt es natürlich keine Garantie dafür, dass jede Geburt mit HypnoBirthing genauso abläuft. Deshalb ist es wichtig, dass du mit einer realistischen Erwartungshaltung in die Geburt gehst. Unerfüllte Erwartungen können nämlich zur Anspannung führen und dadurch den Schmerz verstärken.
Wenn du möchtest, kannst du dich quasi selbst hypnotisieren, wenn der Moment gekommen ist. Der grosse Vorteil dabei liegt auf der tiefen Entspannung und der Empfindung der Wehen, die angenehmer und auch effektiver ablaufen. Dafür ist jedoch auch eine gewisse Übung im Voraus nötigt, die du im Vorfeld über einen längeren Zeitraum hinweg trainiert hast.
Die richtige Vorbereitung ist hier entscheidend. Um durch Hypnose auf „Knopfdruck“ in diesen entspannten Zustand zu gelangen, muss dieser Zustand fest in deinem Unterbewusstsein verankert sein. Überlege dir schon vor der Geburt, wen du dabei haben möchtest und welche Dinge dir ein Gefühl von Geborgenheit geben.
Diese Elemente kannst du im Vorfeld als sogenannte „Anker“ nutzen, die dir helfen, schnell in die Entspannung zu kommen. Das kann ein bestimmter Duft, eine Melodie oder etwas aus deinem Alltag sein, das dir Sicherheit vermittelt.
Sollte ich Schmerzmittel verwenden, damit ich Wehenschmerzen lindern kann?
Wir vertreten grundsätzlich eine offene Haltung gegenüber Schmerzmitteln. Natürlich kannst du durch gewisse Techniken auch selbst versuchen, den Schmerz zu lindern doch du kannst dich natürlich jederzeit selbst „überprüfen“, ob du den Schmerz gerade eigenständig bewältigen kannst.
Dennoch gibt es Situationen, in denen der Einsatz von Schmerzmitteln oder eine PDA vollkommen sinnvoll sein kann. Jede Frau hat ihre eigene Schmerzgrenze. Allein das Wissen, dass es die Option von Schmerzmitteln gibt, kann schon helfen, sich zu entspannen.
Bedenke immer: Es ist nicht schlimm, auf Schmerzmittel zurückzugreifen und entscheide dich für das, was sich für dich richtig anfühlt. Entscheidend ist am Ende nur, dass du und dein Baby ein positives Geburtserlebnis haben.
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